25. – 30.11.: sounds like a man. Ein Interview-Projekt von Marcel Nascimento

(c) Marcel Nascimento

Zwischen dem 25. und dem 30.11. arbeitet der aktuelle Gastkünstler Marcel Nascimento fortwährend an seiner derzeitigen Produktion zum Thema Männlichkeiten.
Sein Arbeitsplatz, seine Materialien und eine zugehörige Videoinstallation (täglich 16 – 20:30 Uhr) sind währenddessen durch die Scheiben des Büdchens zu sehen.

Dass die Männlichkeit in der Krise sei, wird schon seit vielen Jahren immer wieder beschworen. Aber gibt es diese eine Männlichkeit überhaupt, oder sind es nicht viele diversere Männlichkeiten? Welche Antworten erhält man, wenn man Männer nach ihrer Männlichkeit befragt?

Die Frage danach, wie ein Mann zu sein hat, ist keine neue Erfindung. Sie wird und wurde vielmehr zu verschiedenen Zeiten auf unterschiedliche Weise diskutiert. Doch welche Bedeutungen hat Mann-sein heute und welche Möglichkeiten gibt es, sich als Mann zu fühlen? Im Interview-Projekt »sounds like a man« befragt der Videokünstler Marcel Nascimento Personen, die als männlich gesehen werden, nach ihren Erfahrungen und Ansichten zum Männlichkeitsbild in unserer Gesellschaft. Dabei geht es nicht um das Wiederholen von Bekanntem, sondern um die Suche nach dem Übersehenen. Verschiedene Ansichten und Meinungen werden nebeneinandergestellt und treten in einen Dialog über das, was nicht hinterfragt wird.

»sounds like a man« ist die dritte Arbeit von Marcel Nascimento, die sich mit dem Thema Männlichkeiten beschäftigt. Es ist jedoch die erste, die nicht als Performance auf einer Bühne, sondern als Videoinstallation zu sehen ist. Sie ist ein Versuch, das Thema aus einem neuen Blickwinkel, nämlich dem seiner Interviewpartner zu betrachten. Diese Installation ist eine Bestandsaufnahme und wird weiterwachsen, indem neue Meinungen und Interviews dazukommen. »sounds like a man« wird im Wandel bleiben und ein erster Versuch ist im Schaubüdchen zu sehen.

Marcel Nascimento (*1986) hat Szenische Forschung (M. A.) an der Ruhr-Universität Bochum studiert und ist Performer, Videokünstler sowie Regisseur. Seine künstlerischen Forschungsinteressen liegen vor allem in den Bereichen Queer Studies, Sexualität, Männlichkeiten, Körperbilder sowie der Pop-Kultur. Die Forschung an Identität und dem Selbst liegen im Zentrum seines Interesses. Medial-technische Mittel sowie das Verhältnis zwischen Zuschauer*in und Performer*in sind für ihn essenziell. Er ist Teil des Performancekollektivs »notsopretty«, mit dem er 2021 die zweite gemeinsame Arbeit realisiert. Neben seiner Tätigkeit bei »notsopretty« und als Solokünstler arbeitet er seit Anfang 2019 regelmäßig mit dem Kollektiv »kgi – Büro für nicht übertragbare Angelegenheiten« zusammen. Zuvor war er außerdem an Projekten von »Rimini Protokoll«, »kainkollektiv« und »Urbane Künste Ruhr« beteiligt.

www.marcel-n.de
Instagram: @marcel.n.here

Konzept & Realisation: Marcel Nascimento
Support: Anna Júlia Amaral

Möglich gemacht durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft.