05.10.2025 FERNGESPRÄCH

Konversation mit Mascha Kaléko//Jule Weber und Sarah Lorenz

Sonntag, 5. Oktober um 17 Uhr

Fragt man nach den prägendsten und langlebigsten Stimmen der deutschsprachigen Dichtung, darf ihr Name nicht fehlen: Mascha Kaléko. Eine zugängliche und vielseitige, melancholische und zugleich politische Lyrikerin. Sachliche Poesie im Angesicht des drohenden Faschismus – und schon sind wir mittendrin im FERNGESPRÄCH zwischen Jule Weber und Sarah Lorenz.

Beide Autorinnen führen auf ihre eigene Art das Erbe von Mascha Kaléko fort. Beim FERNGESPRÄCH im Schaubüdchen Bochum laden wir zum Austausch über Lieblingstexte und (weibliche) literarische Traditionen ein. Das Gespräch führt die Autorin, Germanistin und Comedienne Sandra Da Vina.

Der Roman „Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken” (Rowohlt, März 2025) ist das Debüt von Sarah Lorenz, dem Rising Star der Literatur direkt aus dem Internet. Mascha Kaléko tritt in diesem Text ganz konkret als Gesprächspartnerin in Erscheinung, als das lyrische Du, dem die Erzählerin den Verlauf der Handlung anvertraut. 

Jule Webers Gedichte, die von einem tiefen Verständnis der Welt und einem subtilen Widerstand gegen diese geprägt sind, erinnern in ihrer Klarheit und Direktheit ein wenig an die von Mascha Kaléko. Als Spoken-Word Autorin steht Jule Weber seit über 10 Jahren auf internationalen Bühnen. Mit dem Lyrikband „ich zeichne meinen standort auf die haut“, (Haymon, Oktober 2025) veröffentlicht sie erstmals in großem Umfang in Schriftform. 

Ein Spätnachmittag für Fans von Lyrik, Feminismus und Büdchenkultur.

Sarah Lorenz wurde 1984 in Eckernförde geboren, lebt und schreibt auf St. Pauli. Sie ist gelernte Buchhändlerin und studiert zurzeit Soziale Arbeit. Seit 2023 schreibt sie in der taz die Kolumne PMS-Ultras. Im Internet bringt sie unter dem Pseudonym Buchi Schnubbel allabendlich eine Kleinstadt an Menschen zu Bett (ca. 14.000 Follower). «Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken» ist ihr Debütroman.

Die Lyrikerin Jule Weber (*1993) lebt und arbeitet in Bochum und gehört zu den führenden Stimmen der deutschsprachigen Spoken-Word-Szene. Seit 15 Jahren liest sie regelmäßig vor Publikum, vielfach ausgezeichnet für Wirkung und Wortwahl; in ihren Gedichten geht es ums Verstehen, Vermissen und oft um heimische Vögel. 2023 gewann sie den Kampf der Künste Award als Poetin des Jahres, 2023/2024 war sie Darmstädter Turmschreiberin. Texte von ihr wurden in diversen Anthologien und Literaturmagazinen veröffentlicht, ihr abendfüllendes Programm „Trotz alledem“ behandelt die Widrigkeiten und den Widerstand, der im kreativen Schreiben liegt. Sie ist Teil des Kollektivs „Verschwende deine Lyrik“, tritt mit Yannick Steinkellner als Team „Lingitz&Puchert“ auf und ist Host des wöchentlichen Podcast „Ich kann nicht gut mit Menschen“, sie ist chronisch zu spät, detailverliebt und pragmatisch.